Von der Antike bis heute stellen traumatische Erlebnisse die geordnete Welt kultureller und symbolischer Repräsentationen und religiöser Identitätsprozesse in Frage. Diese Phänomene sind multidimensional. Sie sind leiblich verankert, und finden in immer wieder neuen Konstellationen Gestalt: in körperlichen Symptomen, im kollektiven Gedächtnis, in der Geschichtsschreibung und im öffentlichen Diskurs oder in der Zersetzung der konventionelle Sprachstrukturen. Das Ziel der internationalen Tagung ist es Trends in der gegenwärtigen Traumaforschung in interdisziplinärer Perspektive kritisch zu beleuchten und nach der Tragfähigkeit dieser Theorien für das Verstehen antiker Texte sowie gegenwärtiger Herausforderungen zu fragen. Dabei sollen bewusst verschiedene Forschungstraditionen, methodische Ansätze und ihre ethischen Bewertungsmaßstäbe ins Gespräch gebracht werden. Des Weiteren wird sich zeigen, inwiefern die ungewöhnliche Art der Speicherung von Erinnerungen an traumatische G